FIfF-Konferenz 2022 „make install PEACE – Impulse für den Frieden“ startet in einer Woche +++ Preisverleihung an Julian Assange

FIfF-Konferenz 2022 „make install PEACE – Impulse für den Frieden“ startet in einer Woche +++ Preisverleihung an Julian Assange

Pressemitteilung vom 14.10.2022 – #FIfFKon22

Das Forum kritischer Informatiker:innen, das den Begriff „Frieden“ seit 1984 stolz im Namen trägt, wird sich mit der FIfFKon22 der Frage annehmen, wie der Weg zu einer friedlichen Welt gestaltet werden kann. Dabei wird Frieden nicht lediglich als die Abwesenheit von Krieg und als bloßes Fehlen offener Gewalt verstanden – Leitbegriff ist der positive Frieden. Es soll auch beleuchtet werden, welche Rolle Informationstechnik bei Friedensfragen spielt und welche Verantwortung der ihr zugrundeliegenden Wissenschaft – der Informatik – zukommt.Über ein Wochenende hinweg können sich Interessierte in Vorträgen und Workshops mit den damit verbundenen Fragen und Aspekten beschäftigen und am Abend bei Kulturprogramm und Konzerten weiter diskutieren, sich vernetzen oder einfach den Tag ausklingen lassen.

Vorträge

Unter den Vortragsthemen finden sich etwa Beiträge zur Rolle Deutschlands in einer „globalen Friedensordnung“ mit Perspektiven aus der Friedens- und Konfliktforschung und zum Zusammenhang von Unternehmen und Krieg – Wirtschaftliche Akteure als Teil des Problems oder als Teil der Lösung? Weiterhin werden Bedeutung von Bildung für den Frieden in einer digitalisierten Welt, Peacebuilding in the digital era, die Regulierung und Design von Dual-use Technologien beleuchtet. Das klassische FIfF-Thema Cyberpeace oder Cyberwar wird unter dem Aspekt von NATO-Manövern im Cyberraum und Gewaltformen der Gegenwart aufgegriffen. Nicht zuletzt wird sich die Konferenz mit möglichen Utopien befassen, wie etwa das Star Trek-Universum eine friedliche Zukunft zeichnet. Zu den Vortragenden gehören Aaron Lye, Andrew Sutjahjo, Davar Abdulla, Josua Schneider, Julia Neidhardt, Mathias John, Melanie Hussak, Melanie Stilz, Sebastian Stoppe, Sylke Gruhnwald, Thea Riebe und Thomas Reinhold, der die Keynote halten wird. Ebenfalls nicht fehlen darf der FIfF-Jahresrückblick, wo das FIfF über die eigenen Aktivitäten berichtet. Zusätzlich wird es eine Führung durch den historischen Veranstaltungsort, die Archenhold-Sternwarte in Berlin-Treptow, geben.

Preisverleihungen, u.a. an Julian Assange

Auch dieses Jahr werden wieder Weizenbaum-Studienpreise vergeben für die besten Abschlussarbeiten in den Themenfeldern kritische Informatik, Informatik im Kontext, Informatik und Gesellschaft sowie sozialwissenschaftliche und philosophische Technikanalysen. Dieses Jahr wird zudem der Weizenbaum-Preis für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung an Julian Assange vergeben. Assange ist ein herausragender Journalist, der durch die Gründung von Wikileaks, einem digitalen anonymen Briefkasten für Whistleblowing, gezeigt hat wie kreative Techniknutzung zur Offenlegung von Herrschaftsstrukturen genutzt werden kann. Damit half er unter anderem, vertuschte Kriegsverbrechen der USA, dreiste Lügen von Politiker:innen bezüglich staatlicher Folter und öffentlichkeitsrelevante NSA-Geheimdokumente bezüglich der Überwachung von EU-Bürger:innen aufzudecken. Er wird deswegen seit Jahren selbst systematischer Folter durch Großbritannien und die USA ausgesetzt. Akut droht die Gefahr einer Auslieferung in die USA, wodurch sowohl Assange persönlich als auch die Pressefreiheit insgesamt großen Schaden nehmen wird. Assange wird deswegen für seine Verdienste und seinen Mut vom FIfF ausgezeichnet.

Workshops und Mitgliederversammlung

Auch eine persönlich-aktive Teilnahme ist auf der FIfFKon22 möglich, etwa in Workshops zu gewaltfreier Kommunikation und friedlicher Konfliktlösung als Basis für eine gewaltfreie Gesellschaft, zum Thema Cyberpeace – Für Frieden, Freiheit und eine lebenswerte Welt, zum Thema Upcycling Android, der ganz praktisch für den Zusammenhang von nachhaltiger Techniknutzung und einer konflikt(mineralien)freien Welt sensibilisieren soll oder aber bei der FIfF-Mitgliederversammlung. Für die Workshops konnten Silke Chorus, Hans-Jörg Kreowski, Erik Albers und Marvin Wißfeld gewonnen werden.

Kulturprogramm

Das Thema positiver Frieden kann und muss natürlich auch kreativ angegangen werden, zudem braucht es nach intensiver Kost auch luftigere Weisen, das Thema zu bearbeiten. Darum freuen wir uns auf eine szenische Lesung der Autorin Theresa Hanning aus ihrem Buch Pantopia „alle sind willkommen“ und die eher rhythmische Friedensarbeit von Ostberlin Androgyn, DJ Nils und DJ Benks.

Die Archenhold-Sternwarte

Konferenzort ist dieses Jahr bezeichnenderweise die Archenhold-Sternwarte in Berlin-Treptow, wo der überzeugte Antimilitarist Albert Einstein im Jahre 1915 den ersten öffentlichen Vortrag zur Relativitätstheorie hielt.

Vor Ort wird es vorzügliche Verpflegung gegen Spende geben. Zudem werden fast alle Vorträge auch übers Internet gestreamt sowie für den späteren Abruf aufgezeichnet, vielen Dank ans VideoOperationCenter des CCC dafür.

Weitere Informationen

Kontakt bezüglich dieser Pressemitteilung

  • Gilbert Assaf, E-Mail: gilbert.assaf [ät] fiff [punkt] de

Über das FIfF

Das Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF) e. V. ist ein deutschlandweiter Zusammenschluss von Menschen, die sich kritisch mit Auswirkungen des Einsatzes der Informatik und Informationstechnik auf die Gesellschaft auseinandersetzen. Unsere Mitglieder arbeiten überwiegend in informatiknahen Berufen, vom IT-Systemelektroniker bis hin zur Professorin für Theoretische Informatik. Das FIfF wirkt in vielen technischen und nichttechnischen Bereichen der Gesellschaft auf einen gesellschaftlich reflektierten Einsatz von informationstechnischen Systemen zum Wohle der Gesellschaft hin. Zu unseren Aufgaben zählen wir Öffentlichkeitsarbeit sowie Beratung und das Erarbeiten fachlicher Studien. Zudem gibt das FIfF vierteljährlich die „FIfF-Kommunikation – Zeitschrift für Informatik und Gesellschaft“ heraus und arbeitet mit anderen Friedens- sowie Bürgerrechtsorganisationen zusammen. Hier finden sich unsere 10 Werte.

Konferenzort ist dieses Jahr bezeichnenderweise die Archenhold-Sternwarte in Berlin-Treptow, wo der überzeugte Antimilitarist Albert Einstein im Jahre 1915 den ersten öffentlichen Vortrag zur Relativitätstheorie hielt.Es sei noch angemerkt, dass es vor Ort vorzügliche Verpflegung gegen Spende geben wird und fast alle Vorträge auch übers Internet gestreamt sowie für den späteren Abruf aufgezeichnet werden, vielen Dank ans VideoOperationCenter des CCC dafür.